Landesliga 2 - Lage der Liga nach dem 5. Spieltag

Obersprockhövel und Erlinghausen ungeschlagen an der Spitze – Werdohl und Brilon noch sieglos

06.10.2020

Im Rennen um den begehrten Aufstiegsplatz zeigen sich die beiden als Favoriten gehandelten SC Obersprockhövel und RW Erlinghausen in Frühform. Insbesondere die Offensivabteilungen beider Mannschaften laufen schon zu Beginn der Saison auf Hochtouren (jeweils fast 4 Tore im Schnitt pro Spiel). Der SCO liegt mit 13 Punkten nur aufgrund des besseren Torverhältnisses (18:5) knapp vor RWE (19:8). So ist es auch wenig überraschend, dass der einzige Punktverlust beider Teams ausgerechnet im direkten Vergleich vor zwei Wochen in einem wahren Offensivspektakel (4:4) zustande kam. Obersprockhövel glich viermal den Rückstand aus, war aber dem Sieg auch schon nahe, als Trainer-Sohn Adrian Wasilewski beim Stand von 3:3 zum Elfmeter antrat. Er vergab jedoch.
 
Von solchen Zahlen kann der SV Brilon, der in den letzten beiden Spielzeiten jeweils im oberen Tabellendrittel gelandet ist, überraschenderweise nur träumen. Nach der jüngsten 0:3-Niederlage beim Spitzenreiter ist der Fehlstart endgültig perfekt und man steht sowohl punkt- als auch torlos am Tabellenende. In den nächsten Spielen trifft die Elf von Coach Stefan Fröhlich auf Mannschaften, die eher ihrer Kragenweite entsprechen. Gegen Weißtal, Drolshagen, Wenden und Attendorn muss aus Briloner Sicht dringend gepunktet werden, will man nicht früh in der Saison dem Geschehen hinterherlaufen und das schon jetzt sechs Punkte entfernt liegende rettende Ufer aus den Augen verlieren. „Wir haben in den vergangenen Jahren immer mit einer wechselnden Ausrichtung gespielt. Gerade das hat uns stark gemacht. Ich hinterfrage mich ständig, was ich noch besser machen kann. Wir müssen jetzt immer weitermachen – irgendwann kommen die richtigen Ergebnisse", bleibt Fröhlich, der in Kürze auf die Rückkehr der verletzten Neuzugänge Emre Pistofoglu und Dogana Oezdemir sowie Leader Michael Arndt hofft, zuversichtlich. Noch ist er in seiner dritten Amtszeit aufgrund der zurückliegenden Erfolge unantastbar.

Auch beim letztjährigen Kellerkind FSV Werdohl, der einen großen Umbruch vollzogen hat, stehen noch keine Punkte auf der Habenseite. Zwar hatte der Tabellenvorletzte schon einmal spielfrei und hat somit ein Spiel weniger bestritten, jedoch sind die schwache Vorbereitung sowie das deutliche 2:7 am zweiten Spieltag gegen Aufsteiger SV Attendorn 04 mehr als nur leichte Warnsignale. Im Kreispokal soll unter der Woche bei B-Ligist ZSKV Altena Selbstvertrauen getankt werden, bevor man am nächsten Spieltag einen weiteren Aufsteiger, den FC Arpe-Wormbach empfängt.
 
Jene Neulinge der Liga dürften derweil mit dem Saisonstart zufrieden sein. Alle vier Aufsteiger konnten bisher schon mindestens zweimal gewinnen und sind somit gut in der höheren Spielklasse angekommen. Besonders der selbstbewusste RW Lüdenscheid (Saisonziel: einstelliger Tabellenplatz) wusste bisher mit drei Siegen aus lediglich vier Spielen zu überzeugen und rangiert zurzeit auf Tabellenplatz 3. Umso ärgerlicher für die Rot-Weißen, dass man am vergangenen Spieltag nach 19 Monaten ohne Liganiederlage beim VfL Bad Berleburg den entscheidenden Gegentreffer zum 0:1-Endstand erst in der Schlussphase des Spiels hinnehmen musste. Mit lediglich drei Gegentoren besitzt der traditionsreiche RWL zusammen mit RW Hünsborn die beste Defensive der Liga. Heute 
 
Neben dem VfL Bad Berleburg (von 8 auf 5) befindet sich auch die SpVg Olpe (von 9 auf 4) auf dem Vormarsch. Beide Teams konnten zuletzt drei bzw. zwei Siege in Folge einfahren und hatten zudem auch schon spielfrei, sodass in den nächsten Wochen der Anschluss an die Spitzengruppe hergestellt werden kann. Olpe kann sich bisher ganz auf Top-Torschütze Jannik Buchen verlassen, der sich allein für acht der bisher 13 Olper Saisontreffer verantwortlich zeichnet und damit auch die Torjägerliste der Liga anführt. 

Während die Favoriten bereits ihre Ansprüche untermauert haben und einige Mannschaften noch ihre Form suchen, ist vor allem das Mittelfeld der Tabelle noch sehr breit aufgestellt. Die nächsten Wochen werden zeigen, wo für einige die Reise hingeht. Spitzengruppe oder Abstiegskampf – noch scheint vieles möglich.
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