Westfalenliga 1 - Lage der Liga

Gievenbeck Spitzenreiter - Aufsteiger Peckeloh noch ungeschlagen - Emsdetten bisher überraschend sieglos

21.09.2020

Foto: Torjäger Tristan Niemann vom 1. FC Gievenbeck 
Quelle: Stadionzeitung 1. FC Gievenbeck

Während der SC Peckeloh sich schnell akklimatisiert hat, kommt der in der Corona-Saison äußerst knapp am Aufstieg gescheiterte SV Borussia Emsdetten überhaupt nicht in Tritt. Der 1. FC Gievenbeck grüßt von der Spitze.

Noch Mitte der 2000er-Jahre kickte der SC Peckeloh in der Kreisliga A. Der Aufstieg in die Westfalenliga war der bei weitem größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Auf dieser Erfolgswelle schwimmt der Aufsteiger weiter und ist auch in dieser Saison nach drei Spieltagen noch ungeschlagen. Den knappen Siege gegen den TuS 05 Sinsen und den VfB Fichte Bielefeld folgte am Samstag ein Remis gegen den 1. FC Gievenbeck, der ebenfalls mit zwei Siegen in die Saison gestartet war und aufgrund des besseren Torverhältnisses auf dem Platz an der Sonne steht.

Doch so eng wie es in der Liga zugeht - kein Team hat bisher alles gewonnen oder alles verloren - kann sich die Tabellensituation auch schnell ändern.

Darauf wird der SV Borussia Emsdetten hoffen. Einer der Leidtragenden der Corona-Saison. Ein Punkt Rückstand auf die SpVgg Vreden nach der Hinrunde und ein um sechs Tore schlechteres Torverhältnis gegenüber dem TSV Victoria Clarholz zum Zeitpunkt des Abbruchs gaben den Ausschlag, dass die Borussia in der Westfalenliga verbleiben musste.

Bittere Entscheidungen, die offensichtlich noch nachwirken. Personell kaum verändert ist der Saisonstart komplett misslungen. Einem torlosen Remis gegen den VfB Fichte Bielefeld folgte eine 1:4-Klatsche beim 1. FC Gievenbeck. Zuhause verlor Emsdetten am gestrigen Sonntag gegen den ambitionierten Aufsteiger FC Preußen Espelkamp mit 0:1, so dass man aktuell das Tabellenende mit dem VfB Fichte Bielefeld und der SpVgg Erkenschwick schmückt. Die SpVgg hat jedoch noch ein Nachholspiel bei Westfalia Kinderhaus in der Hinterhand.

Morgen Abend kann sich Borussia Emsdetten im Kreispokal Selbstvertrauen beim Landesligisten Borghorster FC holen, oder die kleine Krise verschärfen. "Haste Scheiße am Fuß, dann haste Scheiße am Fuß!", war Borussen-Coach Roland Westers entsprechend gefrustet am Sonntag und zitierte Deutschlands Fußball-Legende Andi Brehme.
[UPDATE 22.09.2020: Das ist nochmal gut gegangen für den Favoriten. Die Borussia, auf fünf Positionen gegenüber dem letzten Ligaauftritt verändert, verspielte eine 3:1-Führung innerhalb von elf Minuten in der zweiten Halbzeit (52. bis 63. Minute), glich in der 81. Minute zum 4:4 aus und bewies im Elfmeterschießen mit 4:3 die besseren Nerven. Endstand 8:7!]

Eine Prognose Richtung Tabellenspitze oder Abstiegsplätze scheint in dieser engen Liga noch verfrüht. Neben Peckeloh sind der 1. FC Gievenbeck, der Delbrücker SC, der DJK SV GW Nottuln und der FC Preußen Espelkamp ohne Niederlage durch die ersten drei Spieltage gekommen. Dass das Aufsteigerduell Espelkamp - Peckeloh am 4. Spieltag das Spitzenspiel sein würde, hätten wohl nur die wenigsten gedacht.

An den kuriosesten Spielen der Saison war bisher ein anderer Aufsteiger beteiligt, der SV Mesum. Am letzten Spieltag waren 75 Minuten gespielt und der SVM führte 3:0 in Herford. Verrückte zehn Minuten drehten die Partie zugunsten des SC Herford, bevor Ugur Birdir in der dritten Minuten der Nachspielzeit den 4:4-Endstand markierte. Die Freude über den späten Punktgewinn fiel verständlicherweise eher gering aus. Genauso wie am Spieltag zuvor, als der FC Preußen Espelkamp drei Male die Führung der Mesumer ausglich und am Ende ein 3:3 zu Buche stand.

Die meisten Tore der Liga erzielte bisher der TuS Tengern. Durch einen 5:1-Heimsieg gegen den VfB Fichte Bielefeld stehen acht Treffer auf der Habenseite. Erstaunlicherweise trug Innenverteidiger Felix Budde die Hälfte bei. Die beste Defensive stellt aktuell der SV DJK GW Nottuln. Stammkeeper Marvin Kemmann musste erst ein einziges Mal hinter sich greifen.

Spitzenreiter 1. FC Gievenbeck stellt derzeit den besten Torschützen der Liga. Tristan Niemann netzte bereits fünf Male ein. In der Corona-Saison fiel der 26-jährige Mittelstürmer lange verletztungsbedingt aus, erzielte aber in seinen lediglich knapp 400 Einsatzminuten immerhin drei Tore.
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