Dreierpack von Rhynerns Di Vinti - TuS Haltern feiert gelungene Oberliga-Premiere - FC Gütersloh erobert Tabellenspitze

Während Meinerzhagen und Wiedenbrück im DFB-Pokal im Einsatz waren, fielen in den restlichen acht Partien auch wieder zahlreiche Tore. Ein Keeper traf sogar doppelt. Wir haben den 2. Spieltag für euch kurz und bündig zusammengefasst.

Der Mann des Tages in der Oberliga war Gianluca Di Vinti, der in der letzten Saison beim TuS Germania Lohauserholz noch in der Bezirksliga gekickt hat. Aufgrund der Platzverweise in der vergangenen Woche fehlte bei den Gastgebern u. a. Torjäger Lennard Kleine, dem der 20-jährige Offensivmann  gestern aber in Nichts nachstand. Nach einer torlosen ersten Halbzeit brachte er seine Farben mit zwei starken Abschlüssen in Front (58./61.). Nur wenig später kamen Erinnerungen an letzte Woche auf, als Rhynern nach 2:0-Führung noch das Remis gegen die SG Wattescheid 09 kassierte, als Jörg Husmann einen selbst ausgeführten Elfmeter im Nachschuss verwandelte (66.). Aber nicht mit Di Vinti! Einen Konter schob er in der 79. Minute nervenstark zum 3:1-Endstand ein.

Der Start in die Saison ist für den neuformierten TuS Haltern geglückt. Patrick Brinkert, der in der letzten Saison noch mit der U23 die Bezirksliga-Meisterschaft gefeiert hat, erzielte in der 78. Minute das goldene Tor des Tages, als nach einem abgewehrten Kopfball von Routinier Stefan Oerterer aus dem Getümmel abstaubte. Erndtebrück warf nochmal alles nach vorne und hatte Chancen zum vielleicht auch nicht unverdienten Ausgleich. Es blieb jedoch beim Halterner Heimsieg und damit die zweite 0:1-Niederlage für die Siegen-Wittgensteiner.

Etwas mehr als eine halbe Stunde durfte die HSV vom ersten Oberliga-Dreier seit 477 Tagen träumen. Doch die Rote Karte gegen Verteidiger Philipp Grodowski wegen einer Notbremse drehte die Partie (35.). Holzwickedes Robin Schultze verschoss zwar den Elfmeter (36.), da Keeper Joel Kiranyaz zur Ecke parierte. Diese jedoch brachte den Gästen den Ausgleich durch einen Kopfball von Nils Hoppe (37.). Nur zwei Minuten später erzielte Nico Berghorst den Siegtreffer des Tages. In einer eher niveauarmen zweiten Halbzeit konnte die HSV in Unterzahl keine Stiche mehr setzen und der Gegner verpasste seine wenigen guten Konterchancen.

Die junge Paderborner Reserve musste erneut Lehrgeld zahlen. Wie am 1. Spieltag stand nach 3:1-Führung kein Dreier auf der Habenseite. Mittelstädt (28.), Tsingos (34., Handelfmeter) und Wagner (61.) hatten getroffen, zwischenzeitlich traf Gallus zum Anschluss für die Gäste (43.) Immerhin reichte es gestern aber zu einem Punkt, da der Gegner die Tore zum Ausgleich erst in den Schlussminuten schoss. Und das war kurioserweise Ennepetals Keeper Marvin Weusthoff, der zwei Elfmeter verwandelte (85./90.+3), die in Überzahl erarbeitet wurden, da Paderborns Wendt zuvor mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war (83.). Coach Alexander Thamm ganz lapidar: "Marvin hat einen richtig guten linken Fuß. Bei uns schießt derjenige, der sich gut fühlt. Und man sieht ja: Es hat geklappt."

Die SpVgg Vreden ging wie am 1. Spieltag knapp leer aus. Maximilian Hinkelmann hatte den Aufsteiger in einer ausgeglichen ersten Halbzeit in Führung gebracht (28.). Doch die Halbzeitansprache von Dortmunds Coach Antonios Kotziampassis zeigte Wirkung. Maximilian Podehl und Daniel Schaffer drehten verdienterweise die Partie, da die Gastgeber nun klar die bessere Mannschaft waren (48./63.). Trotz des Platzverweises gegen Michael-Marvin West wegen wiederholtem Foulspiel (70.) drückte der ASC auf die Entscheidung und kam durch Neuzugang Tim Kallenbach zum 3:1 (75.). In Überzahl gelang den Vredenern nur noch der Anschlusstreffer durch Niklas Hilgemann (88.).

Nach einem feinen Pass von Tom Sindermann erzielte Felix Casalino früh die Führung für die SG (16.). Die erst gegen Ende der ersten Halbzeit stärker werdenden Kaan-Marienborner kamen durch einen Fehler von Wattenscheids Keeper Maurice Horn in der 50. Minute zum Ausgleich, als dieser einen Freistoß von Mats Scheld aus mehr als 30 Metern Entfernung durch die Hände rutschen ließ. Es blieb beim am Ende leistungsgerechten Remis, wobei es sich für die Heimtruppe von Christian Britschon dieses Mal weniger gut anfühlte. Zwischen Ausgleich erzielen und kassieren liegen gefühlsmäßig halt Welten.

Schon nach 25 Minuten war der Drops gelutscht. Lars Beuckmann (8.), Ilias Illig (11.) und Dimitrios Nemtsis (24.) machten deutlich, dass in dieser Saison mit dem FCG zu rechnen ist. Bereits zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit machte Tim Manstein den Deckel drauf. Münsters Coach Sören Weinfurtner räumte die mehr als verdiente Niederlage ein, gab der Presse aber noch seine Sicht zu den Gegentoren kund: "Dem 0:1 ging ein Einwurf für Gütersloh voraus, den wir hätten kriegen müssen. Beim 0:2 lag eine Abseitsstellung vor, und beim 0:4 hat sich der Freistoßschütze das Leder fünf Meter zu weit nach vorne gelegt." Da alles auf Video festgehalten wurde, werden sich Weinfurtner und auch der Schiedsrichter die Szenen nochmal anschauen. Am Ergebnis wird es nichts mehr ändern.

Die SG Finnentrop/Bamenohl muss weiter auf ihr erstes Oberliga-Tor warten, kassierte gestern aber immerhin keines. Weitestgehend neutralisierten sich die Teams. Die Rollenverteilung zwischen dem Aufsteiger und dem etablierten Oberliga-Team von Coach Christian Knappmann wurde erst gegen Ende der Partie deutlich, als Herne mehr und mehr versucht, Fahrt aufzunehmen. Etwas Zählbares gelang jedoch nicht, so dass beide Teams die Saison mit nur einem Punkt auf der Habenseite starten.