Oberliga Westfalen, 9. Spieltag

Spitzenreiter Gütersloh lässt erstmals Federn - Meinerzhagen meldet sich mit Sieg in Sprockhövel zurück - Rheines Meyer mit großer Fair-Play-Aktion

19.10.2020

Foto: Luca Meyer - ein Kandidat für den Fair-Play-Preis des Jahres?
Quelle: Homepage FC Eintracht Rheine

1. FC Kaan-Marienborn - TuS Haltern 5:0 (2:0)
Tore: 1:0, 2:0 Duda (28./44.), 3:0 Waldrich (68.), 4:0 Tsuda (70.), 5:0 Scheld (75.)
Zuschauer: 203

In den Heimspielen wissen die Käner zu überzeugen. Da verunsicherte auch die Derbyniederlage am vergangenen Wochenende nicht. Der Torreigen wurde von Lukas Duda nach einer knappen halben Stunde eröffnet, einen zweiten Treffer legte er kurz vor der Pause nach. Der wieder enorm fleißige und kaum vom Ball zu trennende Dawid Krieger bereitete das erste Tor vor, so dass Duda von der linken Seite ins lange Eck traf. Beim 2:0 köpfte Duda im Fünfmeterraum einen Ball, den Daniel Waldrich noch von der Torauslinie gekratzt hatte, ein. Von einen Aufbäumen war bei den Gästen nach dem Seitenwechsel wenig zu sehen. Ein sehenswerter 16-Meter-Strahl von Waldrich in den Winkel entschied die Partie. Der Käner Kapitän avancierte zum Matchwinner, da er sich auch noch Scorerpunkt Nr. 3 und 4 verdiente und für Kohsuke Tsuda (achter Saisontreffer!) und Mats Scheld die Tore vorbereitete. Mit 23:4-Toren bei seinen vier Heimsiegen führt der 1. FC Kaan-Marienborn souverän die Heimtabelle an.

TSG Sprockhövel - RSV Meinerzhagen 2:3 (1:1)
Tore: 1:0 Bulut (27.), 1:1 Platt (30.), 1:2 Baumann (48.), 1:3 Tomasello (72.), 2:3 D'Hone (82.)
Bes. Vorkommnis: Alisic (Sprockhövel) hält FE von Berlinski (12.)
Zuschauer: 300

Ohne Kapitän Julian Jakobs (Oberschenkelverletzung) reiste der RSV nach Sprockhövel und musste auch schon kurz nach Anpfiff Stammkraft Musay Sesay ersetzen, nachdem es nach einem Foulspiel von Sprockhövels Thomas Ludwig für ihn nicht mehr weiterging. Als dann auch noch Ron Berlinski einen an ihm selbst von Ludwig verschuldeten Foulelfmeter nicht im Tor unterbrachte, da TSG-Keeper Azmir Alisic die Ecke ahnte und glänzend parierte und Sprockhövels Ibrahin Bulut nach Zuspiel von Jasper Stojan aus dem linken Halbfeld am kurzen Pfosten die Kugel mit der Fußspitze in das Tor beförderte, deutete viel daraufhin, dass sich die Negativserie (zuletzt zwei Niederlagen) des Topfavoriten fortsetzen sollte. Die Reaktion war jedoch bemerkenswert, Meinerzhagen drückte direkt aufs Gaspedal und kam nur drei Minuten später zum Ausgleich durch Ewald Platt, der in seinem ersten Startelfeinsatz das Leder aus etwa 25 Metern in den Winkel jagte. Direkt nach Wiederanpfiff gelang dem RSV die Führung, als Til Baumann einen Eckstoß von Nik Kunkel einköpfte und Alisic dabei keine gute Figur machte. Eine erneute Standardsituation brachte die Gäste auf die Siegerstraße. Alessandro Tomasello vollstreckte einen Freistoß von Tim Treude aus kurzer Distanz. Spannend wurde es nochmal, weil eine Flanke von Lewin D'Hone RSV-Keeper Johannes Focher überraschte und sich hinter ihm ins Netz senkte. In den Schlussminuten mit vier Minuten Nachspielzeit geriet der Sieg der Gäste aber nicht mehr in Gefahr.

Eintracht Rheine - ASC 09 Dortmund 0:3 (0:2)
Tore: 0:1 Podehl (10.), 0:2 Schaffer (45.+2), 0.3 Warschewski (90.+2)
Zuschauer: 300

Der ASC 09 Dortmund feierte einen souveränen Auswärtssieg, zu dem es wahrscheinlich in dieser Form nicht gekommen wäre, wenn Rheines Luca Meyer nicht die höchste Form des Fair Play gezeigt hätte. Als die Gäste bereits durch Maximilian Podehls Kopfballtreffer nach Flanke von Tim Kallenbach führten, glich Meyer in der 31. Minute aus. Schiedsrichter Dr. Philip Roedig zeigte bereits zum Anstoßpunkt, als Meyer einräumte, dass er die Kugel per Hand ins Tor gelenkt hat. „Größten Respekt für Rheines Stürmer Luca Meyer", war ASC-Coach Antonios Kotziampassis nach Schlusspfiff begeistert von dieser Fair-Play-Aktion und natürlich dem Sieg seiner Mannschaft. Denn Daniel Schaffer hatte noch in der Nachspielzeit auf Vorlage von Podehl flach eingeschossen, so dass der ASC die Führung in der zweiten Halbzeit sicher verwalten konnte. Erst Lars Warschewski in den Schlussekunden stellte mit einem Kunstsschuss noch auf 3:0. „Wahnsinn, welche Flugkurve der Ball hatte. Das war aber gewollt. Lars hat eine unglaubliche Schusstechnik", lobte Kotziampassis.

SG Wattenscheid 09 - SC Paderborn 07 II 0:1 (0:1)
Tore: 0:1 Ortmann (14.)
Zuschauer: 500

Der einzige Treffer der Partie fiel nach einer groben Unachtsamkeit. Wattenscheids Phil Britscho köpfte Sergio Gucciardo den Ball in Rückwärtsbewegung vor die Füße. Der SCP-Angreifer passte auf Luis Ortmann, der nach einer knappen Viertelstunde für die Gäste-Führung sorgte. Die Führung hielt bis zum Schlusspfiff stand. Sechs Minuten Nachspielzeit legte Schiedsrichter Kathrin Heimann drauf, die aus Sicht des SGW-Coaches Christian Britscho viel zu kurz war, da sich die Paderborner aus Sicht der Gastgeber eines ausufernden Zeitspiels bedient hatten. „Wir haben Unterricht darin bekommen, wie man einen Vorsprung über die Zeit rettet.", so Britscho süffisant nach dem Schlusspfiff. Paderborns Trainer Michél Kniat war entsprechend hochzufrieden: „Wir haben uns heute durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und harte Arbeit mit dem Sieg belohnt".

SC Preußen Münster II - SV Schermbeck 5:1 (2:1)
Tore: 0:1 Jordan (4.), 1:1 Touray (17.), 2:1, 3:1 Özmen (37./46.), 4:1 Touray (66.), 5:1 Özmen (74.)
Bes. Vorkommnis: Kraft (Schermbeck) hält FE von Özmen (70.)
Zuschauer: 100

Der Westfalenpokalfinalist kommt nicht in Fahrt, dafür aber zum ersten Mal unter die Räder und bleibt damit sieglos. Dabei hätte die Partie für die Gäste nicht besser starten können, denn Maik Jordan köpfte nach 360 Sekunden einen Eckball zur Führung ein. Dass Bilal Özkara und Oguz Karagüzel daraufhin mit Alleingängen am Münsteraner Keeper Marko Dedovic scheiterten, sollte sich böse rächen. Der erste gute Angriff der Hausherren war erfolgreich. Eine Flanke von der rechten Seite vom agilen Marius Mause wurde von Burinyuy Nyuydine abgefälscht und Ousman Touray hatte das Glück, dass ihm der Ball zum Ausgleich vor die Füße fiel. In der nun offenen Partie drehte Avni Kürsat Özmen nach einer erneuten Flanke von Marius Mause die Partie. Und schon direkt nach dem Pausentee entschied Özmen die Partie vor. Nach einem Ballverlust des SVS im Spielaufbau nutzte er den genauen Pass von Ousman Touray in die Schnittstelle der Abwehr. „Wir haben danach die Köpfe hängen lassen und nichts mehr zustande gebracht," ärgerte sich SVS-Trainer Sleiman Salha. So hatten es die Münsteraner leicht, das Ergebnis durch Touray und noch einmal Özmen auf 5:1 auszubauen. SVS-Keeper Florian Kraft war bei allen Gegentoren schuldlos und hielt sogar noch einen Elfmeter von Özmen, den Lukas Steinrötter an Nyuydine verursacht hatte. "Schermbeck hat zunächst unser Pressing gut überspielt", sagte SCP-Trainer Sören Weinfurtner: „Wir sind dann konsequenter und cleverer angelaufen, haben viele Szenen kreiert und die Abschlüsse gefunden. Die Elf hatte immer eine gute Ausstrahlung, auch in den schweren Phasen."

FC Gütersloh - Sportfreunde Siegen 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Harrer (44.), 1:1 Erdogmus (51.)
Zuschauer: 610

Die Siegener bestätigten den Aufwärtstrend der vergangenen Woche und boten dem Spitzenreiter aus Gütersloh eine Partie auf Augenhöhe mit einer letztendlich gerechten Punkteteilung. Aus einer kompakten Defensive stellte die Sportfreunde den FCG immer wieder vor schwierigen Aufgaben in den ersten 45 Minuten und belohnten sich durch Michél Harrers Distanzschuss aus knapp 30 Metern in den Schlusssekunden, der genau im Knick des Tores von Güterslohs Keeper Jarno Peters landete. Ein Tiefschlafmoment der Siegener Defensive bei einem Eckstoß wenige Minuten nach Wiederanpfiff sorgte bereits für den 1:1-Endstand. Innenverteidiger Serdar Erdogmus köpfte ungehindert ein, obwohl mehrere Sportfreunde um ihn herumstanden. In der Folge durfte sich SFS-Keeper Christoper Thies zwei Mal auszeichnen, als er ausgezeichnet gegen Björn schlottke parierte. Die Gäste fanden aber zurück in die Partie und verdienten sich den Auswärtspunkt, da auf beiden Seiten keine erfolgversprechenden Aktionen mehr gelangen.
"Wenn wir zwei, drei Situationen besser ausspielen ist mehr drin. Dennoch muss ich dem Team ein Kompliment machen wie wir in der zweiten Halbzeit zurückkommen und am Drücker sind. Mit etwas Spielglück kann man auch gewinnen – man hätte aber auch eins der letzten Spiele mit weniger Spielglück auch nicht gewinnen können. Wenn das erste Spiel, das wir nicht gewinnen, so aussieht wie heute, dann ist das für mich ok und wir blicken nach vorne”, war Trainer Julian Hesse nicht gänzlich unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Das war wieder eine ausgezeichnete Mannschaftsleistung, wir haben taktisch gut gegen den Ball gearbeitet und hatten auch im Spiel nach vorn unsere Situationen. Wir haben einen Punkt geholt, alles okay", so die Analyse von Gäste-Coach Tobias Cramer.

SG Finnentrop/Bamenohl - Hammer SpVg (abgesagt)

Westfalia Rhynern - Victoria Clarholz (abgesagt)

TuS Ennepetal - TuS Erndtebrück (abgesagt)

Westfalia Herne - Holzwickeder SC (abgesagt)

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