Gütersloh bleibt ohne Gegentor - Haltern gewinnt Topspiel - Kaan feiert Kantersieg

Das Schützenfest in Siegen-Wittgenstein wurde bereits nach 43 Sekunden eingeläutet, als der frisch in die Startelf berufene Lukas Duda per Direktabnahme einnetzte. Ein schöner Freistoßtreffer von Mats Scheld (4.) aus 18 Metern Entfernung stellte die Weichen früh auf Sieg. Die Eintracht, die im Übrigen ihre Auswärtsleibchen vergessen hatte, hielt ganz Corona-like Abstand von ihren Gegenspielern und kassierte schon in der 10. Minute das 0:3 durch Dawid Krieger. Der Einbahnstraßenfußball hielt an und wurden nur durch einen Sonntagsschuss von Julius Hölscher (55.) unterbrochen. Daniel Waldrich (43./73.), Kohsuke Tsuda (60./61.) und Krieger (70.) stellten den 8:1-Endstand her.

In Unterzahl holte sich Rhynern den 4:2-Heimsieg. Hakan Sezer (5.) und Lennard Kleine (22.) hatten die Westfalia in Führung gebracht, bevor das Pendel zur Halbzeitpause jedoch klar Richtung Gäste ausschlug. Der Doppelschlag von Maximilian Podehl und Lars Warschewski (32./36.) hatte die Partie ausgeglichen. Zu allem Überfluss hatte Rhynerns Keeper Alexander Hahnemann seine Nerven nicht im Griff und sah in der Schlussminute der ersten Halbzeit wegen Doppel-Meckerns die Gelb-Rote Karte. Als Dortmund direkt nach Wiederanpfiff eine Großchance durch Podehl ausließ, schlug wieder die Westfalia zu und fuhr den Heimdreier ein. Nach einer Ecke erzielte Michael Wiese die erneute Führung (51.), die Hausherren verteidigten nun clever und machten durch einen sehenswerten Freistoßtreffer von Hakan Sezer den Deckel drauf (81.). Ein Frustfoul bescherte dem Dortmunder Florian Rausch in der Nachspielzeit noch eine längere Spielpause, er sah die Rote Karte (90.+1).

Die junge Paderborner-Reserve (Durchschnittsalter unter 20 Jahren) muss weiter Lehrgeld zahlen. Aufsteiger Vreden ging schon früh durch einen Doppelschlag von Lars Ivanusic (9.), der aus 35 Metern den Keeper sehenswert überwand, und Carlo Korthals (11.) in Führung. Paderborn kam durch Wladimir Wagner (52.) nach einem Eckstoß nochmal heran, fing sich aber in der Schlussphase zwei Kontertore durch Maximilian Hinkelmann (79./90.+2).

Im Corona-bedingten ersten Oberligaspiel begann der SVS wie die Feuerwehr und konnte eine der zahlreichen Standardsituation durch Bilal-Can Özkara nutzen (5.). Aber Ennepetals Torjäger Abdullah El Youbari hatte prompt die Antwort parat (8.). Es entwickelte sich eine hitzige, intensive Partie, in der beide Teams auf Sieg spielten. Erst in der 77. Minute sprang aber wieder etwas Zählbares heraus, als Michael Smykacz einen schönen Spielzug der Gäste, die inzwischen in Überzahl wegen einer Gelb-Roten Karte gegen Marvin Matten agierten, erfolgreich abschloss. Nur sechs Minuten später wurde Ennepetals El Youbari im Strafraum gefoult, den TuS-Keeper Marvin Weusthoff in gewohnt sicherer Manier zum 2:2-Endstand verwandelte. Der bereits dritte Elfmeter-Treffer des Torwarts in dieser Saison. In der Schlussphase ließ sich El Youbari noch zu einem groben Foulspiel hinreißen, das korrekterweise eine Rote Karte nach sich zog (89.).

Seit über 15 Monaten wartet die Hammer SpVg auf einen Sieg in der Oberliga. In Sprockhövel schien die Misere ein Ende zu finden, doch die Gastgeber schlugen in den Schlussminuten durch Nazzareno Ciccarelli (84., Distanzschuss aus etwa 20 Metern) und Maksim Dreßel (90.) zu und durften sich über drei Punkte am Baumhof freuen. Die TSG-Führung durch Ibrahim Bulut (32.) hatte Hamm zuvor nicht unverdient durch Torjäger Marcel Todte (38.) und dem eingewechselten Steven Kodra (60.) gedreht, verpasste es danach aber mehrfach, die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden.

Robin Rosowski (15.) und Sebastian Hahne (30./43.) entschieden die Partie bereits vor der Pause gegen pomadig auftretende Siegener. Keeper Christoph Thies war es zu verdanken, dass die Gastgeber in der zweiten Halbzeit nur noch ein Tor durch Robin Schultze (59.) nachlegten. Die Ergebniskosmetik durch Jannik Krämer (83.) interessierte an diesem Nachmittag niemanden mehr.

In Sachen Tore hielt das Topspiel, was es versprach. Aus einer kompakten Defensive setzten die "giftig und galligen" (Zitat Trainer Timo Ostdorf) Halterner immer wieder Nadelstiche und überzeugte in Puncto Effektivität. Enes Schick erwischte einen Traumtag und traf schon in der ersten Halbzeit doppelt (22./42.). Meinerzhagen fand jedoch immer wieder zurück ins Spiel und glich durch Alessandro Tomasello (27.) und direkt nach Wiederanpfiff durch Ron Berlinski aus (48.). Der Favorit wollte den Sieg, musste aber in der 69. Minute mitansehen, wie Gäste-Stürmer Stefan Oerterer nach einem Steilpass frei durch war, den RSV-Keeper umkurvte und zur erneuten Führung einschob. Nun fand der RSV nicht mehr die passende Antwort, so dass Schick in der 86. Minute mit seinem dritten Tor für die Entscheidung sorgte.

Ein zweifelhafter Foulelfmeter, den auch die Gastgeber als glücklich bezeichneten, entschied die Partie. Ahmed Ibrahim war zu Fall gekommen und verwandelte den Strafstoß in der zweiten Minute der Nachspielzeit selbst zum 2:1-Sieg. Zuvor war der Aufsteiger in der ersten Halbzeit durch Marlon Herzog in Führung gegangen (28.), den TuS-Kapitän Fuat Dodic mit einem Weitschuss in der Schlussminute der ersten Halbzeit egalisiert hatte. Es war überhaupt der erste Saisontreffer der Siegen-Wittgensteiner.

Der alte Spitzenreiter ist der neue Spitzenreiter und kann weiter auf die "Null" setzen. Etwas Glück, wie FCG-Coach Julian Hesse nach dem Schlusspfiff einräumte, war in der stets offenen Partie aber dabei, die in der 27. Minute durch ein Eigentor von Norman Jakubowski entschieden wurde.

Der Aufsteiger wartet weiter auf sein erstes Oberliga-Tor. Ein torloses Remis, wie zuletzt gegen Herne, war den Sauerländern nicht vergönnt. Nicolai Remberg schoss in der 89. Minute von der Strafraumkante das aufgrund der Spielanteile nicht unverdiente Siegtor für die Gäste.