Landesliga 4 - Lage der Liga nach dem 5. Spieltag

Werner SC einzig ungeschlagen - Corona sorgte für viele Spielabsagen

07.10.2020

Die Landesliga-Staffel 4 ist von Corona bisher mit am stärksten betroffen und muss nach fünf Spieltagen bereits sechs Spiele nachholen. Entsprechend ist die Tabellenführung des Werner SC, der als einziges Team noch kein Spiel verloren hat, noch nicht besonders aussagekräftig. Denn der SV Herbern, der SC Altenrheine und auch der sehr ambitionierte Aufsteiger IG Bönen könnten durch Siege in den Nachholspielen die Werner überflügeln.

Der WSC beweist nach letzter Saison erneut große Frühstarter-Fähigkeiten. Unter Coach Lars Müller, der seine vierte Spielzeit beim Verein aus dem Fußball-Kreis Unna/Hamm bestreitet, gelangen in der Corona-Abbruch-Saison vereinsrekordverdächtige sechs Siege zum Auftakt. Dass es nicht mal zur Herbstmeisterschaft gereicht hat, ist einem großen Einbruch geschuldet. Dieses mal war der Saisonstart mit zwei Remis, u. a. gegen Aufsteiger Vorwärts Wettringen, nicht einmal verheißungsvoll. Inzwischen ist die Truppe um Kapitän Zoran Martinovic aber seit drei Spielen ohne Gegentor. In Heiden und gegen Bockum-Hövel ist der WSC an den kommenden beiden Spieltagen klar favorisiert und muss zeigen, dass er zurecht auf Platz 1 steht.

Insgesamt entwickelt sich die Liga wie erwartet sehr ausgeglichen, nachdem bekanntlich drei Teams aus der Corona-Abbruch-Saison aufgestiegen sind. Die Punktabstände sind sehr gering, so dass Favorit IG Bönen mit Coach Ferhat Cerci auf Platz 8 nur optisch etwas hinterherhinkt. Die beiden Nachholspiele sind für die eigentlich spielfreien Wochenenden an Allerheiligen (Samstag, 31.10., zuhause gegen Herbern) und Totensonntag (Samstag, 21.11., bei Altenrheine) terminiert worden. Heute Abend wartet nach der inzwischen abgelaufenen Corona-Quarantäne im Kreispokal Unna/Hamm das Bonusspiel beim Oberligisten Holzwickeder SC, bevor am Sonntag nach drei Wochen Pause der Ligaalltag mit dem Heimspiel gegen Borussia Münster weitergeht. Insbesondere mit dem Last-Minute-Top-Transfer Emre Demir - 23 Regionalliga-Einsätze, 100 Oberliga-Einsätze sowie die 3. türkische Liga stehen in seiner Vita - hat die IG ihre großen Ambitionen nochmals untermauert. Der Fehlstart gegen die am 1. Spieltag verstärkte 2. Mannschaft des TuS Haltern - die 1. Mannschaft hatte spielfrei - dürfte inzwischen überwunden sein und der qualitativ hochwertige Kader wird mit den Hufen starren, um seine PS endlich wieder aufs Feld bringen zu dürfen. 

Das letztjährige Best-of-the-Rest-Team SV Herbern (Platz 4) hat Torjäger Whitson an Westfalenligist Westfalia Kinderhaus verloren, konnte dies bisher aber gut kompensieren. Mit neun Punkten aus vier Spielen ist Neu-Coach Benjamin Siegert zufriedenstellend aus den Startlöchern gekommen.

Auf den Abstiegsplätzen tummeln sich drei der fünf Aufsteiger. Es wird ganz offensichtlich eine schwere Saison für die Aufsteiger Vorwärts Wettringen, SG Bockum-Hövel und SV Drensteinfurt. Letztgenannter ist neben dem VfL Senden sogar noch sieglos. Der Verein aus dem Münsterland stieg im Jahr 2016 in die Landesliga auf (größter Erfolg der Vereinsgeschichte!) und hatte mit Abstiegskampf bisher nichts am Hut. Ein ganz neuer Druck wartet auf das Trainer-Duo Thomas Morzonek und Rabah Abed, die in ihre zwei Spielzeit beim VfL gehen.
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